Apostel Harburg

Wie mein Glaube andere ansteckt

Ich möchte Euch heute Abend gerne anstecken – mit einem Virus, den ich mir vor über 20 Jahren eingefangen habe, und den ich seitdem nicht mehr loswerde. :-)
Er hat mein Leben total verändert und sogar meine berufliche Laufbahn beeinflusst!
Ihr ahnt wovon ich rede:
Andere Christen haben mich damals mit dem Glaubensvirus infiziert. :-)

Sie haben mich angesteckt und das hat mein Leben sinnvoll gemacht.
Damals habe ich lange Diskussionen mit diesen jugendlichen Christen geführt, die ich kennen gelernt hatte.
Am meisten hat mich zuerst ihre offene Art, ihre Fröhlichkeit und Freundlichkeit angezogen.
Es war einfach eine tolle, herzliche Gemeinschaft und sie interessierten sich für mich.
Irgendwann wollte ich dann dem auf die Spur kommen, was wir da in der Jugendgruppe gesungen haben: Lieder wie „Es ist ein Guter Weg, denn Gott mit Dir geht“ oder

Ich war neugierig geworden und wollte wissen, ob es Gott wirklich gibt und las viel in der Bibel und entschloss mich zu einem ersten Gebet:
„Gott, wenn es Dich wirklich gibt, dann zeig Dich mir!“

Und nach diesem ersten Gebet habe ich tatsächlich in einem längeren Prozess zu Gott gefunden, den ich vorher gar nicht kannte und von dem ich nicht dachte, dass man ihn persönlich kennen lernen kann.

Und das Ganze passierte, weil es eine Jugendgruppe in meiner Heimatgemeinde in HH-Jenfeld gab, die ihren Glauben unbedingt weiter geben wollte.
Die Jugendlichen waren so begeistert von Gott, dass sie es nicht für sich behalten konnten und wollten.

Sie haben mir erzählt, dass Gott mich liebt und ich „Vater“ zu ihm sagen darf.
Und sie haben auch nicht verschwiegen, dass wir Menschen ein echtes Problem haben. Sie erklärten mir, dass wir normalerweise am Ziel unseres Lebens, an Gott vorbeileben.
Und um das zu ändern, kam Gott selbst auf die Erde.
In Jesus kam er, seine Menschen zu retten – nach Hause zu rufen und nach Hause zu lieben.
In Jesus reicht Gott uns die Hand, um zu ihm zu kommen und um in einer heilen Beziehung mit ihm zu leben.

Schon früh lernte ich einen zentralen Bibelvers kennen:
Joh 3,16
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“

Die Jugendlichen erzählten mir ganz überzeugend:
„Burkhard, mit Gott zu Leben ist erfülltes Leben, das hier beginnt und zum ewigen Leben bei Gott führt.“

Das habe ich natürlich alles erst nach und nach verstanden, wie sie das meinten.
Erst Recht was es genau bedeutet, dass Jesus am Kreuz für mich gestorben ist.

Aber ziemlich bald habe ich die Liebe Gottes gespürt und auch gesehen, dass ich bisher an Gott vorbei gelebt hatte und dass da Dinge in meinem Leben waren, für die ich Vergebung von Gott brauchte.

Seit dieser Zeit habe ich dieses Glaubensvirus in mir und ich versuche es weiter zu geben so gut ich kann:

Ich möchte Menschen mit diesem Glauben anstecken, damit auch sie zu ihrer Bestimmung finden – zu einem Leben mit Gott.
Darum bin ich letztlich Pastor geworden!
(PAUSE)



Wer von Euch hat eigentlich schon mal gedacht:

„Das wäre toll, wenn Gott einmal ganz klar zu mir sprechen würde?“

Dann habe ich eine gute Nachricht für Euch:
Das hat er nämlich bereits getan!
>> Mt 28, 18-20 Missionsauftrag
Jesus sagt als Auferstandener:
„Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben.
Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen!
Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe.
Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“

Das ist nicht irgendein Wort von Jesus, sondern das letzte Wort an seine Jünger im Matthäusevangelium als Auferstandener.
Also sehr bedeutsame Worte: Ich möchte sie mit Euch noch mal kurz bedenken:

„Mir ist gegeben alle Macht“
>> Gott steht mit all seiner Macht hinter diesem Auftrag, der nun folgt.

„Macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen!“
>> Jesus sagt nicht: Machet zu Kirchensteuerzahlern alle Völker oder gründet möglichst viele nette Gruppen zu interessanten Themen oder mit netter Gemeinschaft. Er sagt auch nicht einmal: Machet zu Kirchgängern alle Völker, sondern machet zu Jüngern >> also zu Nachfolgern, die im Glauben wachsen wollen. Das ist mehr!
Tauft sie im Namen des dreieinigen Gottes >> Ruf zur Entscheidung
Lehret sie halten >> Schulung

Zuspruch Rahmung des Auftrages:
„Mir ist gegeben alle Macht“ und zum Schluss:
„Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“

Diese Rahmung ist sehr wichtig zu beachten – sie ist sogar notwendig, denn manche von Euch denken vielleicht:
„Ich kann nicht so gut über meinen Glauben reden.“
Dann hört diese Zusage:
„Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.“
Und an anderer Stelle sagt Jesus zu seinen Jüngern, wenn sie sich verantworten müssen:
„Sorgt euch nicht, was ihr sagen sollt, denn der Heilige Geist wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen sollt.“ (Lk 12,12)
Wir brauchen Gott in solchen Situationen:
Du kannst niemanden zum Christen machen oder mit dem Glauben anstecken oder begeistern, missionieren oder bekehren.

Die Bibel ist da sehr klar:
Allein Gott kann Menschen ansprechen und das Gute ist: er will es auch – er möchte in ihr Herz sprechen – sie mit seiner Liebe nach Hause lieben – zur Umkehr bewegen.

Aber er sendet eben uns dazu – Dich und mich!!!
Jesus hat damals seine Jünger beauftragt. Und damit sind alle gemeint!
Nicht nur die Pastoren oder die, die das besonders gut können.

Denn es ist Gottes Herzensanliegen, dass wir Menschen zu einer persönlichen Beziehung zu ihm einladen!

Das ist keine „Kann-Bestimmung“, also etwas was eine Gemeinde oder ein Christ auch lassen kann, denn es geht darum, dass Verlorene von Gott gefunden werden!




Verlorener Sohn Lk 15
Jeder Mensch hat ein Menschenrecht, von Gottes Liebesangebot zu erfahren.
Und es geht letztlich um eine Entscheidung, die bis in die Ewigkeit reicht.





Wir müssen es zumindest in Betracht ziehen, dass es auch eine ewige Verlorenheit geben kann, denn die Bibel spricht oft davon. Auch wenn ich persönlich hoffe und bete, das am Ende alle Menschen bei Gott sein werden. Wir sollten den Ernst der Entscheidung nicht verkennen.

Auf jeden Fall ist es das Beste, was einem Menschen passieren kann, wenn er schon hier in diesem Leben Gott persönlich in Jesus begegnet und mit ihm lebt.
Das ist gleichzeitig auch der sichere Weg zu einem ewigen Leben bei Gott, das schon hier beginnt.

Davon war auch Paulus, der große Missionar, überzeugt:
Darum war es ihm so wichtig Menschen zu retten, dass er schreibt:
Ich möchte „Allen alles werden, um auf alle Weise einige zu retten“ (1. Kor 9)
Dafür hat er alles aufgegeben.

Evangelisation und Mission waren überhaupt das Grundanliegen der ersten Gemeinde, der sog. Urgemeinde, wie wir sie in Apg 2 kennen lernen.
Die Urgemeinde war nicht aufzuhalten! Evangelisation und Mission trieben sie voran! Täglich kamen neue Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus.

>> Vielleicht hört Ihr auf diesem Hintergrund unseren Gemeindeauftrag mal ganz neu. Viele können ihn ja nun schon mitsprechen, einige sind schon gelangweilt, weil er in jeder 2. Predigt genannt wird. :-)
Aber ist dieser Auftrag schon in unseren Herzen und in unserem Lebensvollzügen angekommen?
„Wir wollen möglichst viele Menschen für Gott und den Glauben begeistern!“
Das bedeutet auf dem Hintergrund des Missionsauftrages von Jesus:
Wir sollen die Leute nicht mit tollen Angeboten bespaßen und in diesem Sinne begeistern, sondern Verlorene sollen gerettet werden, zum Glauben finden und im Glauben wachsen (durch den Geist Gottes). Das meint das kleine Wort „begeistern“ in unserem Gemeindeauftrag.
(Pause)



Wie aber kommen Menschen zum Glauben?

Was meint Ihr, was ist nötig?
>> Topantwort: “Liebe!”

Das beste Motiv was uns leiten sollte in aller unserer Arbeit als Gemeinde sollte die Liebe sein: „Ich selber weiß, dass Gott mich zutiefst liebt! – Daraus erwächst meine Liebe zu Gott und den Menschen.
Wenn ich jemandem etwas von Gott erzählen will, dann sollte mich auch diese Liebe Gottes leiten.

Immer wieder habe ich mich gefragt:
„Gibt es eigentlich eine sichere Methode, wie Menschen zum Glauben kommen?“
Die Antwort lautet leider: Diese Methode gibt es nicht, aber es gibt Erfahrungswerte. Die hat jemand auf eine Formel gebracht.
Die sog. “Evangelisationsformel”. Die sollte jeder Christ in seiner Formelsammlung haben!
Hier ist sie:



hE + uN + kK = mE

Alles klar? :-)

mE bedeutet maximaler Effekt für das Feuer des Glaubens.



1. hochgradige Echtheit

Glaubwürdigkeit und Authentizität sind sehr wichtig, wenn wir anderen vom Glauben erzählen.
>> wie im Theaterstück. Da war der Clou ja auch: „Sei einfach normal“




Du musst Dich nicht in die Fußgängerzone stellen und brüllen wie dieser Raul
Und Du musst nicht auf alle 8342 Fragen die Antworten kennen.





Wichtig ist erst einmal, dass Du echt bist im Glauben!

>> wir müssen also beides zusammen tun: das Evangelium weiter sagen und auch weiter leben! Beides gehört zusammen.

Und wenn ich hochgradig echt bin,




dann kann ich auch eigene Zweifel zugeben
und Fehler eingestehen und aus der Vergebung leben





hE = Hochgradige Echtheit!



2. uN = Unmittelbare Nähe

Jesus wurde als „Freund der Zöllner und Sünder“ bezeichnet – dem hat er nie widersprochen! Er wollte Freund sein – er suchte die unmittelbare Nähe zu den Menschen.
Und uns hat er in der Bergpredigt zugesagt:
„Ihr seid das Salz der Erde“
Salz ist ja ein hohes Gut – das haben wir in den letzten Wochen im Eischaos gesehen. Da war es sogar ausverkauft in den Baumärkten! :-)
Ich habe auch ein wenig gestreut und habe dabei eine interessante Beobachtung gemacht: Salz wirkt nur in der Nähe! Nur ein kleiner Bereich wird vom Salz beeinflusst.
Denn Salz braucht Nähe um Wirken zu können!
Und so ist es auch im Glauben, sagt Jesus also:
Ohne unmittelbare Nähe gibt es keine Begegnung von Menschen und Gott!
Darum ist es wichtig, dass wir echte Freunde sind, uns für den anderen wirklich interessieren, einfühlsam fragen – was braucht der andere?
Das ist übrigens auch wissenschaftlich untersucht worden:
>> Bild von Umfrage (C.A. Schwarz) – Freunde
So war es auch bei mir:
Meine Jugendgruppe damals war an MIR als Person interessiert.
Das hat mein Herz geöffnet.
>> uN = Unmittelbare Nähe
Und was bedeutet dann wohl kK ?



3. kk = Klare Kommunikation

Apostel Petrus: „Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“ 1. Petrus 3,15

Ich war mal in England in einer missionarischen Gemeinde. Da wurde ich sofort gebeten:
„Give us your Testimony!“ – bezeuge uns, was Gott in Deinem Leben bewirkt hat. Was hast Du mit Gott erlebt?
Das ist übrigens auch das beste „Instrument“ für ein missionarisches Gespräch:
und es ist gut, dass man davon erzählen kann, wie man selber zum Glauben gefunden hat.
Das ist eine tolle Übung, um sprachfähig zu werden in Sachen Glauben – und man wird das nur durch üben! Wie auch sonst im Leben
Darum eine kleine 30 Sekunden-Aktion:
>> „Dreh Dich mal zu Deinem Nachbarn und sag ihm nur eine Sache, die Dich am Glauben an Gott begeistert!“

kK heißt, dass ich von meinem Glauben berichten kann.

Klare Kommunikation!
Und dazu gehört auch, dass ich das Evangelium klar vermitteln kann.
Es ist hilfreich, wenn man die Grundlagen des Glaubens kurz skizzieren kann.
>> Wichtig: Am Ende sollte deutlich werden, dass es ein Angebot zu einer persönlichen Beziehung zu Gott gibt.

Und wenn jemand darauf antworten will, dann ist es gut, wenn ich mir schon mal Gedanken gemacht habe, wie ich jemandem zu einer Beziehung zu Gott führe, wenn ich gefragt werde.
>> Gebetsbeispiel
„Lieber himmlischer Vater, ich danke dir, dass du mich liebst und mich so annimmst, wie ich bin.

Ich habe deine Einladung gehört und möchte deine Hand ergreifen.
Manches in meinem Leben bedrückt mich und steht zwischen dir und mir.
Bitte nimm weg, was mich von dir trennt.
Komm in mein Leben und hilf mir, dass ich dir vertraue und dass mein Glaube an dich wächst.
Gott, bleibe bei mir und segne mich.“ (Amen)

Wenn Menschen so beten und zu Gott finden, dann jubeln die Engel im Himmel, so steht es in der Bibel.

Und Gott sendet uns, um Menschen mit seiner Liebe anzustecken.
Das kann im Prinzip jeder.

Es gibt nur eine wichtige Voraussetzung, die Du von Gott erbitten musst:
>> Dein Glaubens-Feuer muss brennen – sonst kannst Du niemanden anstecken.

Darum: Lass Dich wieder von Gott entzünden, denn wer voller Liebe ist, der kann am besten zum Glauben einladen:

Wer voller Liebe ist, der kommt nämlich auf die verschiedensten Ideen, Menschen für Gott zu begeistern:




z.B. indem ich zum nächsten Welcome einlade – Thema: „Sehnsucht“ Und: gehe auch hin! Hol ihn ab!
Oder man outet sich und erzählt seinen Nachbarn, Bekannten und Arbeitskollegen, dass man gerne in Gottesdienste geht und sich für die Gemeinde einsetzt. Vielleicht sagt man sogar: „Ich bin überzeugter Christ!“
Oder eine letzte Idee, die jeder verwirklichen kann: Man gibt einfach gute christliche Bücher weiter: Neulich hatte ich auch ein sehr offenes Glaubensgespräch mit einem jungen Mann aus Ostdeutschland. Er war sehr interessiert am Glauben. Und ich habe ihm nach unserem Gespräch zwei Bücher ausgeliehen: Lee Strobel: Glaube im Kreuzverhör / Klaus Douglass: Glaube hat Gründe





Und ich hoffe und bete, dass er sich ansteckt mit diesem Glaubensvirus.
Und ich hoffe und bete, dass ich Euch heute ein wenig angesteckt habe und dass Gott Euer Glaubens-Feuer neu entfacht, damit Ihr andere anstecken und einladen könnt.

Damit möglichst viele Menschen Gottes Liebe erfahren!
Amen!