Apostel Harburg

Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein

„Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein“ – das sagt Gott zu Abraham:
Du wirst gesegnet, und du sollst für andere zum Segen werden!

Wenn du gesegnet bist, ist Gott dir nahe.
Er umgibt dich, er begleitet dich.
Er sorgt dafür, dass das, was du machst und das, was dir geschieht, gut für dich ist.
Es bringt dich weiter, es erfüllt dich, so dass du sagen kannst: Das war gut!

Und das war nicht nur gut, es macht dich auch gut.
Es verändert dich.

So wirst du zu einem Segen für andere – oftmals ohne dass du das bewusst werden willst.
Du bist einfach so, dass du für andere zum Segen wirst.

Du bist gesegnet, und du bist dadurch ein Segen.

Manchmal merkt man den Segen erst im Nachhinein.
Manchmal fühlt sich eine Situation überhaupt nicht gut an.
Aber im Nachhinein merkt man: Das war gut!
Hier lag Segen drauf!
Gott hat mich gesegnet!

Ich möchte euch bitten, mal einen Moment nachzudenken:
Wo und wie habt ihr erlebt, dass Gott euch gesegnet hat?
Wo habt ihr den Segen gespürt, wie hat Gott euch begleitet und geleitet – auch wenn ihr das vielleicht erst im Nachhinein gemerkt habt?
Nehmt euch einen Moment Zeit zum Nachdenken, während die Musik weiterspielt.



„Ich will dich segnen!“
- das ist ein Versprechen Gottes, eine echte Verheißung!
Eine Verheißung ist etwas, das kommen wird.
Ist sie einmal ausgesprochen, dann wird sie kommen.

Es mag Umwege geben, Probleme und Hindernisse.
Aber irgendwann wird sie eintreffen.
Davon können wir ganz sicher ausgehen.

Wir können uns also schon mal freuen, egal wie blöd oder dunkel manchmal unsere Gegenwart aussieht.
Gott spricht: „Ich will dich segnen!“

Und viele von euch haben das auch schon erlebt.
Ihr habt eben darüber nachgedacht.
Ich frage euch jetzt mal: Wer von euch hat diesen Segen Gottes schon mal hautnah erlebt?

Schaut euch um.
Und fragt einander nachher mal.
(Bis zum Beginn des Endspiels ist nach dem Gottesdienst ja noch eine Stunde Zeit)

Ich möchte euch eine Geschichte vorlesen, eine typische Segnungsgeschichte aus dem Alten Testament.
Die meisten Segnungsgeschichten stehen im Alten Testament.

Das 1. Buch Mose heißt auf Hebräisch: GENESIS – der Anfang, die Schöpfung.

Diese Geschichte steht in GENESIS, Kap. 12:
„Und der Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland (= Babylonien, Irak) und von deiner Verwandtschaft fort in ein Land, das ich dir zeigen werde.
Und ich will dich zu einem großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein!

Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen.
Und in dir (und durch dich) sollen gesegnet sein alle Menschen auf Erden!

Da zog Abram aus, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, Er war aber 75 Jahre alt, als er aus Haran loszog.
Und mit ihm zogen Sara, seine Frau, und Lot, der Sohn seines Bruders mitsamt ihren Familien und ihren Bediensteten, um in das Land Kanaan zu reisen. (= Israel)
Und sie kamen dorthin.“

Das ist eine typische Segensgeschichte.
Abram lebt gemütlich, ungestört und erfolgreich in Haran, einem Ort nahe Babylon/Bagdag im heutigen Irak.
Er ist (wie man damals so sagte) das Familienoberhaupt und hat einen großen landwirtschaftlichen Betrieb, den er mit seiner Familie
und vielen Bediensteten am Laufen hält.
Er ist 75 Jahre alt, also seit 10 Jahren in Rente.
Und da er selbst keine Kinder hat, ist er sehr froh darüber, dass Lot, der Sohn seiner Bruders, den Laden verantwortlich schmeißt.
Abram selbst kann schon mal die Beine hochlegen, ahnt nichts Böses und hat vor allem keinerlei Interesse daran, noch mal was ganz Neues anzufangen.

Ausgerechnet diesen Burschen sucht Gott sich aus.
Warum?
„Warum ich?“, wird Abram gefragt haben, „es gibt so viele Jüngere, Geeignetere!“

Aber Gott ist sich seiner Sache sicher.
Er sagt zu Abram:
„Lass alles hinter dir!
Verlasse dein sicheres Haus!
Gib alles auf, was du dir mühsam aufgebaut hast.
Denn ich habe etwas richtig Großes mit dir vor!

Ich will dich zu einem großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein!!“

M.a.W.: Gott verspricht dem Abram Erfolg, Ruhm und Segen.

Gott sagt:
Ich will mit dir die Welt verändern!
Und wenn du mitmachst, dann wird all das eintreffen, was ich dir vor Augen stelle.

Es wird geschehen – das ist die Verheißung.
Und ich werde dich immer begleiten – das ist der Segen!

Du musst nur alles zurück lassen, was du dir in den vergangenen 75 Jahren mühsam aufgebaut hast.
Also los!

Und Abram ging los! Erstaunlicherweise.
Er war schon vorher gesegnet – sonst hätte er nicht so gut gelebt in seinem Heimatort.

Aber hier geht es um etwas Besonderes und um einen besonderen Segen.
Er ist verbunden mit einem Auftrag – Gott sagt ihm: Abram, hast du Lust auf eine Revolution?
Ich hab da eine Idee, die dein Leben von Grund auf verändern wird!

Er ist verbunden mit einer Verheißung: Aus diesem Auftrag wird etwas ganz Großes entstehen, er wird voller Segen sein, alle Menschen auf Erden werden die Folgen spüren!

Er ist verbunden mit großem Vertrauen: Abram vertraut Gott.
Er glaubt ihm.
Er legt sein ganzes Leben wirklich in Gottes Hand!

Und er ist verbunden mit Mut: Abram ist 75. Aber er sagt nicht: Ich bin zu alt.
Er lässt alles stehen und liegen.
Er geht los.
Es gehört immer großer Mut dazu, loszugehen!

Auftrag, Verheißung, Vertrauen, Mut – Abram veränderte die Welt.
Denn hier beginnt die Geschichte Israels und damit auch die Geschichte unseres Glaubens.
Sie beginnt mit dem Mut eines einzelnen, der sich nicht auf die faule Haut legte.

Segen bedeutet, dass Gott mitgeht im Leben.
Gott geht mit Abram.
Er führt ihn in die Zukunft.

Wobei nicht alles glatt ging.
Überhaupt nicht.
Abram wird sich manches mal gedacht haben, ob die Idee wirklich so gut war, alles hinter sich zu lassen und völlig neue Wege zu gehen.

Als er mit seinem Gefolge nach Kanaan kam, war das Land natürlich nicht leer.
Es wohnten da schon Menschen, und die hatten gar keine Lust, für Abram Platz zu machen.

So zog Abram quer durch Israel, vom fruchtbaren Norden bis in die Wüsten des Süden.
Erst dort fand er Land und konnte bleiben.

Gott sagt zwar: Dieses ganze Land will ich deinen Nachkommen geben!

Wir würden jetzt an Abrams Stelle vielleicht denken: Na prima!
Und dafür haben wir unser gutes Land in Haran aufgegeben!

Von Abram ist nicht überliefert, dass er das dachte oder sogar sagte.
So wie Abram beschrieben wird, nehme ich an, dass er an die Zukunft dachte.
Er dachte an die Möglichkeiten, an den Segen, der kommen wird.

Und er wusste, er spürte, dass Gott mit ihm geht – bis ans Ende, und darüber hinaus!

Segen bedeutet, dass Gott mitgeht im Leben.
Er begleitet uns, er führt uns in die Zukunft.

Nicht nur den Abram, sondern uns.
Der Segen gilt dem ganzen Volk Gottes und darin jedem einzelnen.
So steht es in der Bibel: Er gilt uns!

Im 4. Buch Mose sagt Gott dem Priester Aaron: Du sollst mein Volk segnen.
Du sollst Ihnen sagen:
„Der Herr segne dich und behüte dich.
Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig!
Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden!“

Das ist eine Verheißung für jeden einzelnen: Der Herr behütet dich!
Du lebst im Angesicht des Herrn!
Du kannst gar nicht mehr verloren gehen!

Dieser Segen hat Folgen.
Er ist greifbar und spürbar, er verändert unser Leben.

Obwohl z.B. Abram auch viele Probleme lösen und manche Niederlage einstecken musste:
Letztlich gelang es.
Er war gesegnet.
Er vertraute auf Gott.

Segen heißt auf Hebräisch, also in der Sprache des AT: barak. (So wie der Vorname des amerik. Präsidentschaftskandidaten)
Barak heißt auf deutsch aber nicht nur segnen, sondern auch loben.

Das ist genau wie im Englischen: Bless heißt sowohl segnen als auch loben.
Man sagt: God bless you – Gott segne dich.
Und wir singen: Bless the Lord my soul – Meine Seele lobe den Herrn.

Segnen und Loben sind dasselbe Wort.
Das bedeutet, dass Segnen keine Einbahnstraße ist.

Wir loben Gott, und Gott segnet uns – das ist ein und dieselbe Handlung!
Es gehört zusammen.

Wenn wir Gott loben, dann segnet er uns.
Und wenn uns Gottes Segen trifft, dann verändert er uns, so dass wir gar nicht anders können, als ihn zu loben – und zwar durch unsere Gebete und durch die Lieder, die wir singen (= Anbetungslieder).
Aber auch durch unser Verhalten.

Wir loben Gott auch durch unser Verhalten: Wie wir mit anderen umgehen, wie wir sie ansehen und was wir in ihnen sehen.
(= nicht mehr v.a. seine Fehler, sondern das Gute)
Wir loben Gott dadurch, wie wir uns einbringen in seiner Gemeinde und im Volk Gottes.
Und wir loben ihn durch unsere Spenden.

Wir loben ihn viel – oder ein bisschen.

Loben und Segnen gehören zusammen – und jetzt wird vielleicht auch klar, warum Gott zu Abram sagt: Ich will dich segnen – und du sollst ein Segen sein!

Das gehört eben zusammen!

Das Hebräische ist übrigens eine seltsame Sprache – für unser Sprachverständnis jedenfalls.
Im Hebräischen sind Konjunktiv und Futur dieselbe Form.
Daher schwingt in diesem Satz auch diese Bedeutung mit: Ich werde dich segnen – und du wirst ein Segen sein!

Das ist gar keine Frage: Wenn ich dich segne, dann wirst du ein Segen sein.
Denn du bist gesegnet, der Segen ist in dir – und irgendwo muss er sich dann auch äußern, irgendwo muss er hin, er ist ja lebendig.

Wenn Gott in dir ist, wenn er dich begleitet, wenn er dein Leben segnet, so dass dein Leben gelingt – dann musst du dich schon ganz schön anstrengen, wenn du nicht zu einem Segen für andere werden willst!

Und wenn`s trotzdem nicht klappt?
Was ist, wenn man das Gefühl hat, irgendwie nicht gesegnet zu sein?
Was ist, wenn man sich blockiert fühlt, wenn man keinen Erfolg hat, wenn man nicht voran kommt – was ist, wenn der Segen nicht fließt?

Erstaunlich viele Christen, auch sehr engagierte Christen sagen: Wir kommen in unserem Glauben einfach nicht weiter.
Wir haben das Gefühl, irgendwie festzustecken.
Wir kommen nicht mehr so begeistert in den Gottesdienst, wir sind nicht mehr voller Energie für Gott und die Gemeinde.
Es gibt eine sehr aktuelle Umfrage,
Es gibt eine sehr aktuelle Umfrage, die dieses Phänomen in vielen Gemeinden zeigt, besonders in Gemeinden, die sehr engagiert sind.

Menschen haben das Gefühl, der Segen fließt nicht mehr.
Dieselbe Umfrage zeigt eine Erwartung: Ich erlebe in den Gottesdiensten und Gruppen der Gemeinde den Segen nicht mehr so lebendig wie früher.
Es inspiriert und erfüllt mich nicht mehr so.
Hier muss sich die Gemeinde ändern und erneuern! ,ist die Erwartung.

Warum haben wir manchmal das Gefühl, dass in uns oder in der Gemeinde der Segen nicht mehr so stark fließt?

Gott sagt doch: Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein!

Wir können also davon ausgehen, dass Gottes Segen noch da ist!
Dass er stark ist, und dass er für uns da ist – davon können wir nach wie vor ausgehen.

Der Segen ist da – aber wer ist verantwortlich dafür, dass er bei mir auch ankommt?

Genau: Ein einziger ist dafür verantwortlich.
Ich selbst!

Nur ich kann Gottes Segen annehmen, ihn in mich aufnehmen, ihn spüren und mitnehmen, so dass er mich verändert.
Kein anderer kann das!

Wir können wie Abram auf Gott hören.
Wir können Gott loben in unserem täglichen Verhalten, denn Loben und Segnen sind zwei Seiten einer Medaille.
Wir können wie Abram nachspüren, welchen Auftrag Gott für uns hat.
Wir können die Verheißung hören und Gott vertrauen.
Und wir können wie Abram mutig losgehen, auch wenn die Zukunft uns ungewiss erscheint.
Denn wir sind gesegnet, weil Gott an unserer Seite steht!

Also, lasst uns mal sehen:
Welchen Auftrag, welche unglaubliche Verheißung und welchen Segen hält Gott für uns bereit?