„Wie geht es Dir eigentlich nach dem letzten Jahr, Burkhard?“ „Wie geht es jetzt weiter in Apostel?“ „Was macht eigentlich das BAG?“ - das fragen mich immer wieder Menschen aus unserer Gemeinde. Meine Antworten auf diese Fragen können Sie und Ihr in diesem Artikel lesen.
Ein schweres Jahr
Es war für uns in Apostel eine schwere Zeit, die mich auch persönlich belastet hat - mit Irritationen, Konflikten, personellen Verlusten und der Auflösung des Kirchengemeinderates (KGR). Ganz ehrlich: Es war das herausforderndste Jahr in meinem Dienst als Pastor. Und das ging nicht nur mir so. Ohne meinen langjährigen Mentor und Einzelsupervision/Coaching hätte ich das nicht durchgestanden. Ich danke besonders meiner Frau Corinna, die mich am allermeisten unterstützt hat. Von daher bin ich auch dankbar für alle, die mir versichert haben, dass Sie für die Gemeinde beten und dass wir als Gemeinde zusammenstehen und diese Krise gemeinsam durchstehen.
Die Einheit der Gemeinde
Auch jetzt ist es noch nicht vorbei. Denn wir haben noch ein Beauftragtengremium (BAG) als Gemeindeleitung und suchen nach Menschen, die bereit sind, ihre Gaben und ihr Herzblut in die Leitung der Gemeinde zu investieren und für einen neuen KGR zu kandidieren. Als BAG und als Hauptamtliche sind wir dabei, aus dem letzten Jahr zu lernen und die Gemeinde wieder zu einen bzw. zu versöhnen und neu auszurichten.
Was tun wir dafür?
Der alte KGR hat gemeinsam mit einem Supervisor auf der letzten gemeinsamen Sitzung nach Ursachen für die Auflösung des KGRs gesucht. Außerdem wurden gezielt viele Einzelgespräche geführt, um zu verstehen, was eigentlich genau schiefgelaufen ist. Wir haben kontroverse und klärende, versöhnliche Gespräche geführt - zum Teil mit externer Unterstützung.
In unseren geistlichen Impulsen, in Bibelarbeiten, Andachten und Predigten haben wir in den letzten Monaten immer wieder über Themen wie Gemeinschaft, Einheit und Vielfalt und auch einen gesunden Umgang mit Konflikten gesprochen, um uns gemeinsam neu von Gott ausrichten zu lassen.
Im BAG entwickeln wir gute Strukturen für die Gemeindeleitung und haben an zwei Gemeindeabende Raum für Austausch und Begegnung geschaffen.
Die Hauptamtlichen haben einen Teamtag miteinander verbracht und eine Team-Supervision begonnen, um den guten Teamspirit zu erhalten und zu fördern.
Was hat das alles gebracht?
Das Wichtigste: Unsere „Learnings“
Die Lehren, die wir bisher gezogen haben, sind diese:
Wir reden bei Irritationen und Konflikten miteinander und nicht übereinander. Denn das vertieft die Konflikte sonst.
Wenn wir uns selbst aussprechen wollen, tun wir das möglichst mit Menschen außerhalb der Gemeinde. Das ist nicht immer leicht einzuhalten.
Ein segensreiches „Mindset“ ist dieses: „Wir sollen unseren Nächsten „entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.“ (Martin Luther)
Wir brauchen für die Zukunft eine klare Personalführung und Personalentwicklung – das haben wir mit dem BAG bereits umgesetzt und sorgen auch für notwendige Fortbildungen.
Wir brauchen hilfreiche Strukturen und konkrete Zuständigkeiten. Das erarbeiten wir mit dem BAG als Vorlage für den neuen KGR.
Mit dem neuen KGR (Wahl im November) werden wir uns mit externer Begleitung darüber verständigen, wie wir gut miteinander arbeiten können, wer was einbringen kann, wie die Zuständigkeiten sind und welche Grenzen wir haben. Wir wollen achtsam miteinander umgehen und klären, wie wir miteinander gut kommunizieren.
Außerdem fragen wir in Gesprächen, was jede und jeder noch persönlich braucht, um versöhnt und zuversichtlich Apostel mitgestalten zu können.
Für Gespräche und Anregungen sind wir als BAG-Mitglieder und Hauptamtliche immer offen.
Zuversichtlich und mutig
Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft für Apostel und möchte mit Euch mutig vorangehen. Warum? Es gibt unzählige Gründe.
Weil wir aus der Vergebung leben und aus der Vergangenheit lernen.
Weil wir großartige haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitende haben.
Weil Gott uns z.B. Jonas Senner geschickt hat!
Weil wir erleben, dass Gott in den letzten Monaten neue Leute zu uns geführt hat.
Weil wir sehen, dass Menschen in Apostel zum Glauben gefunden haben.
Weil wir eine gesegnete Gemeindefreizeit erlebt haben.
Weil wir in letzter Zeit sehr tiefgehende Gottesdienste gefeiert haben und Gottes Segen erleben.
Weil nach wie vor unglaublich viele Menschen ihre Verbundenheit mit Apostel ausdrücken und sich ehrenamtlich und/oder finanziell einbringen.
Weil viele Menschen in Apostel Jesus konsequent nachfolgen wollen.
Weil wir aus der Gnade Gottes und aus der Kraft des Heiligen Geistes leben.
Weil Jesus versprochen hat: „Ich will meine Gemeinde bauen!“ (Matthäus 16,18)
Lasst uns also gemeinsam zuversichtlich und mutig nach vorne schauen, ohne blind für die Vergangenheit zu sein.
Lasst uns als Gemeinde Gottes Auftrag an uns mit viel Freude und mit ganzem Herzen leben.
Ihr / Euer Pastor Burkhard Senf